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Let The Good Times Roll: Zenit
Mit Spannung hatte ich dem Auftritt der nächsten Band entgegengesehen: Zenit! In den Achtzigern eine der starken Säulen, auf denen die Szene basierte - doch hatte man lange Zeit nicht all zu viel aus dieser Richtung vernommen. Im Laufe des Jahres hörte ich von einer Reunion, dann vom gefeierten Auftritt beim Open Air in Landsberg, und vor wenigen Wochen hatte mir Eberhard "Big Joe" Stolle am Rande einer Session erzählt, wie sehr er sich darüber freue, mit dieser Band wieder auf den Bühnen zu sein. Heute tritt Zenit in der Besetzung Big Joe, Gesang, Gitarre und Mundharmonika, Andreas Schrödter am Bass, Alexander Blume am Keyboard, Frank "Franz" Fischer am Schlagzeug und Mauro Pandolfino an der Gitarre auf.

Die Band legt los, und gleich sind da das hohe Niveau der Mitwirkenden und die musikalische Sorgfalt zu spüren. Der "Müllmannblues" ist das erste Stück und gleich einer der großen Hits aus vergangenen Zeiten. Während das Renommee dieses besungenen Berufes unter dem Aspekt der heutigen modernen Recyclingwirtschaft maßgeblich gewonnen haben dürfte, ist der Song in meiner Wahrnehmung nach wie vor das musikalische Statement dieser Band: Sauberer und präziser Chicago- und Urban-Blues. Als Gast präsentiert Zenit eine weitere Ikone der hiesigen Bluesgeschichte: Bernd Kleinow, den meisten Fans sicherlich noch immer am besten als einstiger Kollaborateur von Stefan Diestelmann bekannt, zaubert mit seiner Mundharmonika gleichermaßen feine wie auch mitreißende Passagen und erweist sich nicht nur als ein Meister seines Fachs, sondern als ein echter und leidenschaftlicher Bluesman, der auch gesanglich überzeugen kann. Über die musikalischen Qualitäten von Alexander Blume muss man nicht ausschweifend werden - die sind über jeden Zweifel erhaben, und auch mit Andreas Schrödter und Frank Fischer sind zwei überaus erfahrene Profis am Werk, die wissen wie es geht und was sie tun. Das Publikum feiert. Mit "Dr. Blues", "Bye Bye Blues", "Let The Good Times Roll" und dem wummernden "Boom Boom Out Go The Lights" kommen ein paar der alten Erfolgsstücke zum Vortrag. Alles klingt souverän und homogen, und wenn man neben der großartigen Stimmung im Publikum gelegentlich auch den Gesichtsausdruck von Big Joe sieht, wird klar, hier haben alle eine große Freude am gemeinsamen Musizieren. Bravo!

Eine Neuentdeckung für die meisten Fans im Saal, die erwartungsgemäß überwiegend aus Thüringen und Sachsen angereist sind, dürfte der Gitarrist Mauro Pandolfino sein. Manch einer hatte ihn vielleicht schon mit dem Cäsar-Tribute-Projekt "Apfeltraum" erlebt, in dem ja auch Big Joe in zentraler Position mitwirkt. Mauro stammt aus Rom, lebt seit etlichen Jahren in Berlin, ist in der Hauptstadtszene eine feste Größe,c 20171212 1934109516 und als ich ihn vor etwa sieben oder acht Jahren das erste Mal bei einer Session erlebte, war ich gleich ein Fan von ihm. Seitdem freuen wir uns immer, wenn wir uns begegnen - wechseln meist nur ein paar Worte im behelfsmäßigen Englisch, aber dieses Mal, wie wir beide feststellen, ist es die Premiere, dass wir uns außerhalb Berlins über den Weg laufen. Mauro sollte man sich merken. Mit einigen sehr virtuosen Solos liefert er heute einen prächtigen Auftritt. Aber was schreibe ich? Der gesamte Auftritt von Zenit prägt sich mir als ein prächtiger ein. Toll, dass man diese Band wieder erleben kann, und sehr schön, dass es gemeinsame Zukunftspläne inklusive Plattenproduktion gibt.
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